Die Qualifikation für das Weltcup-Finale ist geschafft

Auch beim zweiten der beiden direkt aufeinander folgenden Weltcups in Sofia (BUL) präsentiert sich das deutsche Team mit guten Leistungen und kann somit in knapp einem Monat in starker Besetzung am Weltcup-Finale in Székesfehérvár (HUN) teilnehmen.

Nach einer relativ kurzen Regenerationspause von nur vier Tagen starten am vergangenen Donnerstag, den 15. April 2021, 170 Athlet*innen – 77 Frauen und 93 Männer – in Sofia in den dritten und damit letzten Weltcup vor dem großen Weltcup-Finale, das vom 13. bis 16. Mai 2021 in Ungarn ausgetragen wird. Das deutsche Team geht in gleicher Besetzung, wie beim zweiten Weltcup, an den Start.

Annika Schleu und Rebecca Langrehr setzen sich mit Platz drei und elf in ihrer jeweiligen Qualifikations-Gruppe durch. Für Janine Kohlmann reicht es zunächst mit Platz 15 nicht. Sie rutscht jedoch mit etwas Glück als Nachrückerin ins Finalistinnen-Feld, nachdem einige Athletinnen aufgrund positiver Corona-Tests innerhalb ihres Teams ausscheiden.

Im Finale erarbeitet sich Annika Schleu mit soliden Leistungen im Schwimmen, Fechten und Reiten sowie einem guten Laser-Run einen ebenso guten 12. Platz, mit dem sich die aktuelle  Weltranglistenvierte unter den gegebenen Umständen durchaus zufrieden zeigt. „Ich bin nach Sofia geflogen, ohne zu wissen, ob ich nach der Corona-Erkrankung überhaupt schon wieder einen Wettkampf, geschweige denn zwei, durchstehen kann. Daher bin ich mit zwei Finals, einem 16. und einem 12. Platz durchaus sehr zufrieden. Jetzt hoffe ich, dass sich meine Pulswerte demnächst wieder richtig normalisieren und ich für das Weltcup-Finale wieder voll trainieren und angreifen kann.“

Foto: UIPM\Virág Buza

Rebecca Langrehr erwischt mit leichten gesundheitlichen Problemen keinen guten Start beim Schwimmen, kann sich jedoch mit guten Ergebnissen im Fechten und vor allem im Reiten wieder nach vorne arbeiten. Nach einem ebenfalls schwierigen Laser-Run steht am Ende ein 21. Platz auf dem Papier. „Leider habe ich mich etwas erkältet, weshalb alles dann nicht so rund lief. Ich habe mich dennoch versucht gut durchzukämpfen und freue mich, zu zeigen, was geht, wenn ich gesund bin.“, so die 23-jährige Berlinerin.

Janine Kohlmann lässt zunächst beim Fechten einige Punkte liegen und erwischt zudem keinen guten Tag am Schießstand, wodurch sie als 26. ins Ziel kommt. Ihr Hauptziel hat sie dennoch erreicht. „Ich bin froh, dass ich mich nach meiner langen Verletzungspause für die Finals und damit auch für das Weltcup-Finale qualifizieren konnte. Das war das Hauptziel. Ich bin nach der langen Pause noch nicht bei meinen 100 Prozent angekommen, aber ich habe mich von Weltcup zu Weltcup besser gefühlt und freue mich, einen Aufwärtstrend in den einzelnen Disziplinen zu sehen. Etwas enttäuscht war ich bei beiden Wettkämpfen von meinem Schießen.“

Die Ungarin Michelle Gulyas siegt vor Francesca Summers (GBR) und Anastasiya Prokopenko (BLR).

Bei den Männern qualifizieren sich Marvin und Patrick Dogue jeweils mit Platz vier in ihrer Qualifikationsgruppe für das Finale. Fabian Liebig sichert sich als 8. ebenfalls einen Final-Platz. Für Christian Zillekens reicht es nach einem unglücklichen Fechten leider nicht für die Qualifikation.

Im Finale erwischen alle Drei keinen guten Start. Vor allem beim Fechten sieht Bundestrainer Iri Zlatanov verhältnismäßig viele Schwierigkeiten. „Heute war nicht unser Fecht-Tag. Alle sind unter ihrer gewöhnlichen Leistung geblieben. Besonders Patrick, der normal sehr stabil ficht.“ Nach soliden Leistungen im Schwimmen und Reiten startet Marvin Dogue von Position 14, Fabian Liebig von 24 und Patrick Dogue als 30. in den abschließenden Laser-Run. Der starke Regen und die matschige Strecke verlangen allen Athleten zum Abschluss noch einmal ein Höchstmaß an Konzentration ab. Marvin Dogue kann sich mit einer guten Leistung noch um fünf Plätze auf Rang 11 verbessern und damit als bester Deutscher die Ziellinie überqueren. Bruder Patrick Dogue startet eine großartige Aufholjagd und kann sich von Platz 30 noch auf 16 vorkämpfen. Fabian Liebig kommt nach einigen Fehlern beim Schießen als 26. ins Ziel. Den Sieg sichert sich der aktuelle Weltranglistenerste Joseph Choong aus Großbritannien vor Ilya Palazkov (BLR) und Robert Kasza (HUN).

Für das Weltcup-Finale in Ungarn sind damit alle drei Frauen – Annika Schleu, Janine Kohlmann und Rebecca Langrehr – sowie bei den Männern – Fabian Liebig, Patrick und Marvin Dogue – qualifiziert. Bundestrainerin Kim Raisner ist froh, dass sich das deutsche Team in so starker Besetzung für das Weltcup-Finale qualifizieren konnte. „Das war das große Ziel. Beim Weltcup-Finale kann man noch einmal richtig punkten, weil es ein 80-Punkte-Wettkampf ist, nicht wie ein Weltcup, ein 60-Punkte-Wettkampf. Somit sind das Weltcup-Finale und auch die WM noch einmal besonders wichtig für die Olympia-Qualifikation.“.

Alle Sportler*innen haben sich jetzt eine etwas längere Verschnaufpause verdient, bevor es dann ab dem 13. Mai 2021 beim Weltcup-Finale in Székesfehérvár (HUN) um weitere wichtige Punkte für das Olympic Games Ranking geht.

Olympic Games Ranking (Stand 20.04.2021)

Frauen

  1. Janine Kohlmann (120 Punkte)
  2. Annika Schleu (118 Punkte)
  3. Rebecca Langrehr (85 Punkte)

Das komplette Ranking der Frauen finden Sie unter www.uipmworld.org/world-ranking/modern-pentathlon/women-senior-olympic-games-ranking-21

Männer

  1. Patrick Dogue (130 Punkte)
  2. Marvin Dogue (127 Punkte)
  3. Fabian Liebig (121 Punkte)
  4. Christian Zillekens (103 Punkte)

Das komplette Ranking der Männer finden Sie unter www.uipmworld.org/world-ranking/modern-pentathlon/men-senior-olympic-games-ranking-18

Ergebnisse World Cup Sofia II

Vorschaubild: UIPM\Filip Komorous