Neue Etappe der deutsch-französischen Fünfkampf-Beziehungen
Die Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist auch im Modernen Fünfkampf traditionell eng. In diesem Jahr sind neue gemeinsame Maßnahmen geplant.
Seit einem Vierteljahrhundert ist Pierre Müller nun schon in besonderer Mission unterwegs. Der Thüringer ist nicht nur Präsident des Fünfkampf-Landesverbandes, sondern auch ausgewiesener „Frankreich-Fan“. Auf gut 250 Besuche im Nachbarland seit der Wende kommt der 58-jährige nach eigener Aussage. Dabei hat sich Müller vor allem der deutsch-französischen Partnerschaft im Modernen Fünfkampf verschrieben.
Gemeinsame Wettkämpfe und Maßnahmen fanden in den 1970er Jahren regelmäßig statt. „Später in den Neunzigern haben wir acht große gemeinsame Trainingsmaßnahmen organisiert. Von deutscher Seite waren junge Sportlerinnen und Sportler aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg und Bayern dabei“, erzählt Müller. Zuletzt hat der Kontakt etwas nachgelassen – auch aufgrund von personellen Veränderungen bei den französischen Partnern. Nun gibt es aber einen neuen Anlauf mit konkreten Plänen.
Bei der letzten Gemeinschaftstagung der Spitzenverbände in Marseille trafen sich Müller und DVMF-Sportdirektorin Susanne Wiedemann mit Sylvie Fabre (Fédération Française de Pentathlon Moderne). Gemeinsam vereinbarte man die Konzeptionierung eines einwöchigen Trainingslagers mit Nachwuchsathletinnen und –athleten aus beiden Ländern und abschließendem Wettkampf. In diesem Rahmen soll auch ein Erfahrungsaustausch auf der Trainerebene stattfinden.
„Wir wollen den interkulturellen Austausch fördern und gleichzeitig neue Akzente für die jungen Talente setzen“, so Wiedemann. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris soll daraus ein regelmäßiges Format werden, das im jährlichen Wechsel in einem deutschen oder französischen Trainingszentrum stattfinden soll. Auch eine Erweiterung der Kooperation auf andere Länder sei denkbar.
„Noch im Frühjahr wollen wir uns zu einem nächsten Abstimmungsgespräch treffen. Ich hoffe, dass wir etwas Langfristiges auf die Beine stellen können“, sagt Pierre Müller – und freut sich auf die nächsten Besuche bei den französischen Freunden.
Auch auf anderer Ebene wird die Kooperation derzeit mit Leben gefüllt. Bereits seit September trainiert Perspektivkader-Athlet Matthias Sandten in Paris zusammen mit der französischen Nationalmannschaft. Dort bereitet sich der 25-Jährige auf den Weltcup-Auftakt in Kairo vor. Über seine Erfahrungen erzählt der Bonner im DVMF-Interview.