Schleu führt starkes Team zu WM-Bronze – Männer ohne Chance
Annika Schleu hat bei der WM in Budapest als Fünfte nur knapp Edelmetall im Einzel verpasst. Eine starke Teamleistung mit Janine Kohlmann und Rebecca Langrehr auf den Plätzen 14 und 19 wurde mit Bronze belohnt. Die deutschen Männer konnten nicht in den Kampf um vordere Platzierungen eingreifen.
Déjà-vu für Annika Schleu: Wie bei der EM vier Wochen zuvor holte die Athletin vom TSV Spandau 1860 auch bei der WM den fünften Platz. Zwar reichte es nicht für Edelmetall wie noch im vergangenen Jahr, als sie in Mexico City noch Silber gewann. Dennoch konnte die 29-Jährige nach dem Wettkampf zufrieden über ein weiteres Spitzenresultat sein. Ihren ersten großen Sieg feierte Volha Silkina aus Weißrussland vor Elena Micheli (Italien) und Kate French (Großbritannien).
Schleu bewies Konstanz und zeigte gute Leistungen in allen Disziplinen. Nach 18 Fecht-Siegen in der Platzierungsrunde fand sie sich am ersten von zwei Finaltagen im Mittelfeld wieder. Eine Zeit von 2:15,67 Minuten im Schwimmen (auf der Kurzbahn) und nur ein Abwurf am vorletzten Hindernis im Reiten brachten Scheu auf Rang 14 vor dem Laser-Run. Ein weiteres Mal konnte sie sich auf ihre Laufstärke und Treffsicherheit verlassen und arbeitete sich rasch an ihren Konkurrentinnen vorbei. Im Zielsprint bewies die Berlinerin dann Kampfgeist, als sie die Olympiazweite von Rio de Janeiro, Elodie Clouvel (Frankreich), hinter sich halten konnte.
Dass es dann doch noch für eine Medaille reichte, war der starken Teamleistung zu verdanken. Denn Janine Kohlmann und Rebecca Langrehr fuhren mit den Plätzen 14 und 19 gute Ergebnisse ein, die mit Bronze in der Mannschaftswertung belohnt wurden. Ähnlich wie Schleu hielten sich auch ihre Teamkolleginnen während des gesamten Wettkampfs in Schlagdistanz zu den Top 10. Im Laser-Run verfehlten dann bei beiden einige Schüsse das Ziel, sodass es ein paar Ränge zurückging. Die Vierte aus dem Quartett, Ronja Steinborn, hatte am Mittwoch die Qualifikation für das Finale verpasst.
Unter den eigenen Erwartungen im Einzel blieben die deutschen Männer. Nach tollem Saisonverlauf mit einem Sieg (durch Christian Zillekens) und gleich mehreren Podiumsplätzen machten in Budapest andere die Medaillen unter sich aus. Das Finaltrio um Fabian Liebig, Patrick Dogue und Marvin Dogue musste schon nach der Platzierungsrunde im Fechten einen großen Rückstand hinnehmen, als sich alle drei jenseits der Top 20 einsortierten. Als Bester im Endklassement erreichte Fabian Liebig den 18. Rang, der sich vor allem dank seines fehlerfreien Ritts und schnellen Laufrunden noch vorarbeiten konnte.
Nach seinem Staffel-Gold und einem kräftezehrenden Halbfinale blieb für Patrick Dogue nur der 32. Rang. Auch sein Bruder Marvin lag nach zwei Verweigerungen im Reiten vor der letzten Disziplin aussichtslos zurück und sparte im Laser-Run einige Körner für den Olympia-Qualifikationswettkampf nächste Woche in Drzonków. Alexander Nobis musste nach seinem dritten WM-Titel in der Staffel seine Einzel-Hoffnungen schon im Halbfinale begraben.
Foto: UIPM\Nuno Goncalves