Dogue-Brüder und Bettinelli mit Top-Leistungen in Sofia
Beim Weltcup in Sofia hat das deutsche Team seinen Aufwärtstrend bestätigt. Im Finale der Männer belegten Marvin und Patrick Dogue die Ränge 5 und 6. Bei den Frauen sorgte Alexandra Bettinelli als Siebte für eine Überraschung.
Heute kam die „#Doggomotive“ richtig ins Rollen. Nach eher durchwachsenem Saisonstart gelang Marvin und Patrick Dogue in Sofia der erhoffte Durchbruch. Die Brüder mit eigenem Hashtag auf den Social Media holten sich in einem stark besetzten Feld die Plätze 5 und 6.
Nachdem die Potsdamer im Schwimmen ihr Leistungspotenzial abrufen konnten (Patrick 2:08min; Marvin 2:12min), stellten sie auf der Planche die Weichen auf ein Spitzenergebnis. Jeweils 20 Siege bei 15 Niederlagen spülte das Bruderpaar im Gesamtklassement nach vorne. Marvin erlaubte sich im Reitparcours nur einen Abwurf (293p), Patrick Dogue brachte mit seinem Pferd zwei Stangen zum Fallen (278p).
Als 10. und 14. in ihre Spezialdisziplin – den Laser-Run – gestartet, hatten beide von Beginn an die Top 6 im Blick. Beim letzten Schießen und auf der Schlussrunde arbeiten sie sich in beeindruckender Manier noch an einigen Konkurrenten vorbei. Der Lohn: Für den WM-Vierten von 2017 Marvin Dogue das beste Einzelresultat im Weltcup, für den Olympiasechsten Patrick Dogue erstmals in dieser Saison ein Top-10-Ergebnis.
Matthias Sandten belegte nach einem Wettkampf ohne Aussetzer, aber auch ohne Ausreißer nach oben, den 20. Platz. Alexander Nobis bewies nach einem verkorksten Fechten Moral und arbeitete sich mit einem starken Ritt und einer schnellen Zeit im Laser-Run noch auf den 21. Rang vor. Erstmals in dieser Saison hatten sich am Donnerstag alle vier gestarteten deutschen Männer für das Finale qualifizieren können.
Bettinelli dringt in Weltspitze vor
Am Freitag, dem FInaltag der Frauen, hatte Alexandra Bettinelli aufhorchen lassen. Der 23-Jährige, die erst seit einem Jahr fest zum deutschen Weltcup-Team gehört, gelang ein fulminanter 7. Platz. Nach einer Zeit von 2:20min über die 200-Meter-Schwimmstrecke überzeugte sie mit einer Bilanz von 20/15 Siegen im Fechten. Nicht allzu sehr ins Gewicht fiel dabei, dass sieben Niederlagen in Folge ein noch besseres Resultat verhinderten.
Im Parcours bewies die Athletin vom TSV Spandau Nervenstärke: Nach sich die Konkurrentinnen keine Blöße gaben, wahrte auch sie mit nur zwei Abwürfen und einem Zeitfehler (285p) alle Chancen. Ganze drei Schießfehler bei 20 Treffern mit der Laser-Pistole, dazu eine gewohnt starke Performance auf der Strecke, bedeuteten schließlich Rang 7 in der Gesamtwertung. Bislang stand bei Bettinelli ein 14. Platz als bestes Ergebnis im Weltcup zu Buche.
Nicht ganz zufrieden war Annika Schleu mit ihrem 13. Rang, nachdem sie drei Wochen zuvor in Kecskemét nach toller Aufholjagd noch Sechste geworden war. Nachdem sie ihr Halbfinale noch überzeugend gewonnen hatte, haderte sie erneut mit ihrer Leistung im Fechten. 14 Siege bei 21 Niederlagen warfen die 28-Jährige weit zurück. Immerhin machte sie mit einem soliden Ritt (283p) und dank „schneller Beine“ auf der Laufstrecke noch einiges gut. Janine Kohlmann konnte als 19. durchaus zufrieden sein, zumal sie im Fechten deutlich mehr Niederlagen als gewohnt (15/20) einstecken musste.
Die 20-Jährige Anna Matthes hatte als 20. in ihrer Qualifikationsgruppe das Finale knapp verpasst.
Ganz oben auf dem Podium in Sofia standen Arthur Lanigan-o’Keeffe (Irland) und Kate French (Großbritannien).
Stimmen:
Marvin Dogue: „Ich hatte die Qualifikation für das Finale nur knapp geschafft, deshalb bin ich ohne große Erwartungen in den Wettkampf gegangen. Nach dem Fechten habe ich gemerkt, dass heute etwas möglich ist. Ich bin happy mit meinem besten Karriereresultat im Weltcup.“
Patrick Dogue: „Es war kein perfekter Wettkampf, aber natürlich bin ich mit Platz 6 sehr zufrieden. Ich konnte auf der Schlussrunde noch fünf Konkurrenten überholen. Das gute Gefühl nehme ich mit.“
Alexandra Bettinelli: „Heute hat es endlich mal in allen Disziplinen geklappt. Vor allem das Fechten ging richtig gut. Ein Super-Tag!“
Ergebnisse Weltcup in Sofia:
Frauen: 1. Kate French (Großbritannien) 1379 Punkte; 2. Natalya Coyle (Irland) 1366 Punkte; 3.Uliana Batashova (Russland) 1362 Punkte, 4. Chloe Esposito (Australien) 1353 Punkte, 5. Tamara Vega (Mexiko) 1341 Punkte … 7. Alexandra Bettinelli (Berlin) 1326 Punkte … 13. Annika Schleu (Berlin) 1307 Punkte … 19. Janine Kohlmann (Potsdam) 1294 Punkte.
ausgeschieden im Halbfinale: 20. (B) Anna Matthes (Potsdam) 978 Punkte
Männer: 1. Arthur Lanigan-o’Keeffe (Irland) 1468 Punkte; 2. Wongtae Jun (Südkorea) 1454 Punkte; 3. Pierre Dejardin (Frankreich) 1449 Punkte, 4. Alexander Lifanov (Russland) 1445 Punkte; 5. Marvin Dogue (Potsdam) 1442 Punkte; 6. Patrick Dogue (Potsdam) 1437 Punkte … 20. Matthias Sandten (Bonn) 1401 Punkte; 21. Alexander Nobis (Berlin) 1401 Punkte.