Deutsche Frauen mit starkem Teamergebnis in Prag
Erstmals in ihrer Karriere hat Rebecca Langrehr ein Top-10-Resultat im Weltcup erreicht. Die 21-jährige Berlinerin holte in Prag einen starken sechsten Rang. Direkt dahinter meldete sich Janine Kohlmann als Siebte in der Weltspitze zurück. Annika Schleu und Ronja Steinborn belegten die Plätze 13 und 24.
Schon die Halbfinals verliefen vielversprechend: Zum ersten Mal in dieser Saison hatte sich ein deutsches Frauen-Quartett für das Feld der besten 36 Athletinnen qualifizieren können. Im Finale trumpften dann zwei auf, das noch nie oder lange nicht mehr so weit vorne standen. Rebecca Langrehr (TSV Spandau 1860) gelang mit Rang 6 ihr bestes Karriereresultat und setzte den nächsten Meilenstein in ihrer tollen Entwicklung. Knapp dahinter kam Janine Kohlmann (OSC Potsdam) als Siebte ins Ziel – und verbuchte damit ihr bestes Einzel-Ergebnis bei einem Weltcup seit 2013.
Annika Schleu hatte sich sicher etwas mehr als Rang 13 erhofft. Der Weltranglistensechsten wird aber Mut machen, dass sie auch an einem durchwachsenen Tag um die vorderen Plätze mitmischen kann. Ihre Spandauer Teamkollegin Ronja Steinborn zeigte einen guten Wettkampf und bewies mit Rang 24 ihre ansteigende Formkurve. Nur im abschließenden Laser-Run machte sich bei der 28-Jährigen der Trainingsrückstand bemerkbar, nachdem sie zuletzt wegen einer Oberschenkenverletzung kürzer treten musste. Der Sieg in der tschechischen Hauptstadt ging an Kate French (Großbritannien) vor Gulnaz Gubaydullina (Russland) und Jessica Varley (Großbritannien).
Der Wettkampftag begann für Rebecca Langrehr optimal: Mit einer Zeit von 2:16,83 Minuten im Schwimmen unterbot sie ihre Zeit aus dem Halbfinale um mehr als eine halbe Sekunde. Im Fechten gelang ihr dann eine großartige Serie, die sie schlussendlich mit 24 Siegen (244 Punkte) auf Rang zwei im Zwischenklassement katapultierte. Nur die Siegerin French verbuchte durch ihren Erfolg in der Bonusrunde ein besseres Fechtergebnis (246 Punkte). Zufrieden konnte auch Janine Kohlmann sein, die nach einer starken zweiten Hälfte schlussendlich 20 Siege auf die Planche (220 Punkte) brachte. Ronja Steinborn (16 Siege) und Annika Schleu (15 Siege) schlossen die Disziplin mit einer leicht negativen Kampfbilanz ab.
In einem herausforderenden Reitparcours bewiesen die deutschen Athletinnen Nervenstärke. Janine Kohlmann und Ronja Steinborn (jeweils 295 Punkte) gehörten zu den wenigen Athletinnen, die sich keinen Abwurf leisteten. Rebecca Langrehr konnte mit einem Abwurf und wenigen Zeitfehlern (289 Punkte) überaus zufrieden sein. Annika Schleu verlor mit 282 Punkten nur wenig Boden auf die Konkurrenz.
Den abschließenden Laser-Run bestimmten spannende Positionskämpfe am Schießstand und auf der Laufstrecke. Langrehr, die als Zweite so weit vorne wie noch nie ins Rennen ging, kämpfte sich nach etwas wackeligem ersten Schießen gut ins Rennen hinein und hielt im Laufen gut mit. So fehlten ihr am Ende nur vier Sekunden aufs Podium. „Ich bin überglücklich und habe ehrlich gesagt nicht mit so einem Ergebnis gerechnet. Im Fechten habe ich mich total gut gefühlt, aber auch die anderen Disziplinen liefen klasse“, freute sich die 21-Jährige.
Direkt hinter ihr überquerte Janine Kohlmann die Ziellinie und hielt dabei starke Läuferinnen wie die Weltranglistendritte Uliana Bataschowa hinter sich. Annika Schleu bewies einmal mehr ihre Klasse im Laser-Run: Mit der zweitbesten Zeit des Feldes machte sie zehn Ränge im Gesamtklassement gut.
Die starke Mannschaftsleistung lässt hoffen, dass die deutschen Frauen auch beim Weltcup-Finale in Tokio (27.-30. Juni) vorne mitmischen.