Furiose Finals: Liebig und Schleu holen Meistertitel 2019
Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin haben sich Fabian Liebig und Annika Schleu die nationale Krone aufgesetzt. Die Juniorentitel gingen an Fernand Mitterrand und Rebecca Langrehr. Die Wettkämpfe im Rahmen der „Finals 2019“ erreichten eine großartige Resonanz bei den Zuschauern vor Ort.
Es waren packende Deutsche Meisterschaften vor einer Rekordkulisse. Beflügelt von vielen tausenden Zuschauern im Rahmen von „Die Finals – Berlin 2019“ haben die besten Modernen Fünfkämpferinnen und Fünfkämpfer großartigen Sport gezeigt. Während sich Fabian Liebig (OSC Potsdam) am Samstag erstmals in die Liste der Deutschen Meister eintragen durfte, feierte Annika Schleu (TSV Spandau 1860) tags darauf ihren bereits fünften Titel, davon den vierten in Serie.
Bei den Männern zeichnete sich früh ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Liebig und dem Titelverteidiger Alexander Nobis (Wasserfreunde Spandau 04) ab. Nachdem Liebig im Schwimmen erwartungsgemäß einige Sekunden schneller war (2:02 Minuten zu 2:10 Minuten), schloss Nobis im Fechten zu ihm auf (21 Siege zu 19 Siege). Der 29-Jährige Berliner setzte sich dann im Reiten leicht ab, nachdem ihm im Parcous ein fehlerfreier Ritt gelungen war und Liebig einen Abwurf hinnehmen musste. Im Laser-Run im temporären Stadion am Olympischen Platz lieferten sich die beiden ein spannendes Duell, das Liebig vor allem durch seine hervorragende Performance am Schießstand letztlich für sich entschied. Am Ende eines fairen Wettstreits fielen sich der alte und neue Deutsche Meister nach der Ziellinie in die Arme.
Völlig überraschend holte Fernand Mitterrand (Wasserfreunde Spandau 04) den dritten Platz und damit den Titel bei den Junioren. Der 19-Jährige starke Schwimmer hatte sich mit einer Zeit von 1:55,79 Minuten zu Beginn an die Spitze des Feldes gesetzt und sich anschließend trotz starker Konkurrenz immer in Reichweite des Podiums gehalten. 17 Siege im Fechten und 293 Punkte im Reiten, dazu drei Schießdurchgänge ohne Fehler wurden am Ende mit der verdienten Bronzemedaille belohnt. Dahinter holte sich Marvin Dogue mit starkem Finish noch den vierten Rang.
Spannendes Duell zwischen Schleu und Steinborn bei den Frauen
Am Sonntag nutzten die Frauen die optimalen Bedingungen und die tolle Atmosphäre für einen nicht minder spektakulären Wettkampf. Über den gesamten Tag hatte sich Annika Schleu in Lauerstellung gehalten: Platz 5 im Schwimmen (2:15,11min) , Platz 5 im Fechten (18S/9N) und ein Abwurf im Reiten bedeuteten auch Startposition 5 im Laser-Run mit allerdings nur 16 Sekunden Rückstand auf die Führende Ronja Steinborn. Diese hatte sich verhaltenem Schwimmen (2:18,61min) mit der geteilt besten Bilanz aller Starterinnen und einem 300-Punkte-Ritt sukzessive nach vorne gearbeitet. Schnell entwickelte sich im Laser-Run ein packender Zweikampf über je vier Runden und Schießserien, den Annika Schleu auf den letzten 800 Metern für sich entschied.
Rebecca Langrehr gelang mit Platz 3, den sie mit fünf Sekunden vor Janine Kohlmann (OSC Potsdam) sicherte, die Titelverteidigung bei den Juniorinnen. Zwischenzeitlich hatte auch Viktoria Ahaus die Arrivierten ärgern können. Die 18-Jährige aus Lemgo, die für den Landesverband Rheinland-Pfalz startet, gelangen wie Steinborn 20 Siege auf der Planche und ein fehlerfreier Ritt. Als Zweite war sie schließlich in den Laser-Run gestartet, musste da aber vor allem auf den letzten beiden Runden die Konkurrenz ziehen lassen. Auch im Schwimmen hatten mit Mona Laaroussi und Katharina Molkow (beide SSF Bonn) zwei Außenseiterinnen als Schnellste angeschlagen.
Für den Modernen Fünfkampf war die Mitwirkung bei „Die Finals – Berlin 2019“ ein großer Erfolg. Zahlreiche Zuschauer feuerten an beiden Tagen die Athletinnen und Athleten an. Die Tribünen am Olympischen Platz während der Laser-Run-Durchgänge waren komplett gefüllt – mit den Zielsprints, den gemeinsamen Ehrenrunden und den Siegerehrungen als Höhepunkte. ARD und ZDF übertrugen am Samstag bzw. Sonntag den Laser-Run live und zeigten ausführliche Zusammenfassungen von allen Disziplinen. Mit rund 1,5 Mio. bzw. 1,8 Mio Zuschauern erreichten die Live-Schaltung in ARD und ZDF eine beachtliche Einschaltquote*.
(*Anm: Die Zuschauerzahl im ZDF wurde nachträglich am 5. August ergänzt).
Ergebnisse Männer:
1. Fabian Liebig (OSC Potsdam) 1491 Punkte; 2. Alexander Nobis (Wasserfreunde Spandau 04) 1486 Punkte; 3. Fernand Mitterrand (Wasserfreunde Spandau 04) 1450 Punkte; 4. Marvin Dogue (OSC Potsdam) 1427 Punkte; 5. Valentin Grezanle (Frankreich) 1425 Punkte; 6. Gabriel Cianelli (Frankreich) 1423 Punkte; 7. Jan Kauffmann (SCC Berlin) 1417 Punkte; 8. Patrick Dogue (OSC Potsdam) 1415 Punkte; 9. Alexander Netz (SCC Berlin); 10. Pele Uibel (Wasserfreunde Spandau 04) 1409 Punkte.
Wertung Junioren
1. Fernand Mitterrand (Wasserfreunde Spandau 04) 1450 Punkte; 2. Jan Kauffmann (SCC Berlin) 1417 Punkte; 3. Alexander Netz (SCC Berlin) 1413 Punkte
Ergebnisse Frauen:
1. Annika Schleu (TSV Spandau 1860), 1386 Punkte; 2. Ronja Steinborn (TSV Spandau 1860), 1379 Punkte; 3. Rebecca Langrehr (TSV Spandau 1860) 1344 Punkte; 4. Janine Kohlmann (OSC Potsdam) 1339 Punkte; 5. Charlie Follett (Großbritannien) 1322 Punkte; 6. Pia Bukow (TSV Spandau 1860) 1312 Punkte; 7. Alexandra Bettinelli (Argentinien) 1281 Punkte; 8. Julie Walser (SCC Berlin) 1267 Punkte; 9. Kristyna Trojanova (Tschechien) 1263 Punkte; 10. Zoe Davison (Großbritannien) 1258 Punkte.
Wertung Juniorinnen:
1. Rebecca Langrehr (TSV Spandau 1860) 1344 Punkte; 2. Julie Walser (SCC Berlin) 1267 Punkte; 3. Viktoria Ahaus (TV Lemgo) 1244 Punkte**
(** Aufgrund eines Fehlers im Ergebnisdienst wurde versehentlich zuerst Annika Schneider auf Platz 3 bei den Juniorinnen gewertet. Ergebnisübersicht und Wertung wurden am 11. August korrigiert. Der DVMF hat sich bei Viktoria Ahaus entschuldigt und lässt ihr nachträglich die Bronzemedaille zukommen.)